Sonderaufgaben

Umwelteinheit (Gefahrstoffzug der Stadt Bonn)

Neben unserer regulären Feuerwehrtätigkeit übernehmen wir von der Löscheinheit 31 Bad Godesberg zusammen mit der Löscheinheit 32 aus Dottendorf und den Kollegen der Berufsfeuerwehr der Feuerwache 3 in Bad Godesberg Aufgaben im Rahmen des Umweltschutzes und bilden die Umwelteinheit der Feuerwehr Bonn. Die Umwelteinheit wird immer ab der dritten Alarmstufe mit alarmiert, z.B. bei Gefahrstoffaustritt oder Transportunfällen mit kleineren oder größeren Mengen z.B. Stückgut, Fässern, IBC Behälter.

Unsere Aufgaben beinhalten unter anderem den Transport folgender Spezialfahrzeuge zur Einsatzstelle:

  • Dekon-P (Personal)
  • AB GSG (Abrollbehälter gefährliche Stoffe und Güter)
  • AB Dekon-V (Abrollbehälter Dekontamination Verletzte).

Dort betreiben wir die Fahrzeuge und Abrollbehälter, geben Gerätschaften heraus und bauen je nach Einsatzlage ein Dekontaminationsplatz auf. Gegebenenfalls werden wir auch im Schadengebiet eingesetzt. Hierzu hat ein Teil der Einheit eine Zusatzausbildung zum Tragen eines Chemikalienschutzanzuges absolviert. Da das Material sehr umfangreich ist, bilden wir uns mindestens zweimal jährlich in Blockfortbildungen und an bestimmten Zusatzterminen aus und weiter.

Waldbrandeinheit der Feuerwehr Bonn mit dem LF-KatS

Der Klimawandel stellt auch die Feuerwehren vor neue Herausforderungen.  Die Erderwärmung nimmt zu und trifft dabei auf extreme Trockenheit. Hinzu kommt ein Schädlingsbefall in den Wäldern. Dies führt in Europa, aber auch in Deutschland, zu weiter zunehmenden Waldbränden.

Die Europäische Kommission hat daher Beschlüsse gefasst, die eine verstärkte Zusammenarbeit im Falle von Katastrophen regeln. Im Rahmen des EU-Katastrophenschutzverfahren (englisch: Union Civil Protection Mechanism; UCPM) werden europaweit standardisierte Module mit Material und Fachpersonal unterhalten, die verschiedene Schwerpunkte bei der Bekämpfung von Katastrophen ausüben.

Die Module müssen bestimmte Anforderungen hinsichtlich der Ausbildung (z. B. Bekämpfung von Großwaldbränden), Ausstattung (beispielsweise geländegängige Fahrzeuge oder geeignete Werkzeuge) und Schutzkleidung erfüllen. Außerdem müssen sie in der Lage sein, sich autark (u. a. mit Kraftstoff, Verpflegung und Unterbringung) versorgen zu können.

Eines dieser Module ist das GFFF-V – Ground Forest Fire Fighting using Vehicles (Bodengebundenes Waldbrandbekämpfungsmodul mit Fahrzeugen). Das erste und bisher einzige deutsche Modul mit dem Titel „GFFF-V DE1“ wird von den Feuerwehren Bonn, Düsseldorf, Königswinter, Leverkusen und Ratingen gestellt. Es besteht aus rund 20 Fahrzeugen und 60 Einsatzkräften. Ziel ist es, bei großen Waldbränden die örtlichen Einheiten zu unterstützen.

Im August 2021 war das Modul zur Unterstützung an der Peleponnes in Griechenland im Einsatz. Anfang Mai 2022 übten rund 130 Einsatzkräfte in Nordrhein-Westfalen für drei Tage den praktischen Einsatz im Gelände. Im August 2022 unterstütze die Einheit bei den Waldbränden in der Region Nouvelle-Aquitaine in Südfrankreich. Eine Übung der Europäischen Kommission (EU MODEX) führte uns Anfang Mai 2023 nach Portugal.

Aus unserer Einheit fährt regelmäßig das LF 20 KatS mit in den Einsatz.